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Als Michael Felix Korum am 4. Dezember 1921 starb, bahnte sich die dritte
Bischofseinsetzung in Preußen seit der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung an. Nach
anfänglichem Widerstand Eugenio Pacellis, der für die Reichskonkordatsverhandlungen Kapital
schlagen wollte, indem er im Gegenzug der preußischen Regierung entgegenkam und sich für das
Bischofswahlrecht des Trierer Domkapitels einsetzte, konnte dieses am 27. Februar 1922
den Kölner Weihbischof Franz Rudolf Bornewasser zum neuen Oberhirten wählen. Nachdem Papst
Pius XI. die Wahl bestätigt hatte, wurde Bornewasser am 18. Mai auf der Cathedra
der ältesten preußischen Diözese inthronisiert.
Derzeit entsteht am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte eine Dissertation
über die Bischofseinsetzungen in der Weimarer Republik durch Raphael Hülsbömer, der insbesondere
die Rolle Eugenio Pacellis in den Besetzungsfällen untersucht und die vatikanischen Dokumente
sämtlicher Besetzungsfälle ausführlich auswerten wird.
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Besetzung des bischöflichen Stuhls von Trier 1922
Bibliography
GATZ, Erwin, Zum Ringen um das Bischofswahlrecht in Deutschland vom Ende der Monarchie
(1918) bis zum Abschluss des Preußischen Konkordats (1929), in: Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 100 (2005),
S. 97-141, hier 122-128.
THOMAS, Alois, Franz Rudolf Bornewasser, in: GATZ, Erwin (Hg.), Die Bischöfe der
deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon, Berlin 1983,
S. 65-67.
THOMAS, Alois, Kirche unter dem Hakenkreuz. Erinnerungen und Dokumente
(Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier 27), Trier 1992, S. 38-47.
Recommended quotation
Besetzung des bischöflichen Stuhls von Trier 1922, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 5046, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/5046. Last access: 16-06-2025.