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Völkischer Beobachter

Der "Völkische Beobachter" ging auf die 1867 gegründete Münchener Zeitung "Merkur" zurück, die ab 1868 unter dem Titel "Münchener Beobachter" erschien. Nachdem in dem Blatt schon zuvor antisemitische Hetzartikel erschienen waren, wurde es 1918 Organ der Thule-Gesellschaft. Verschiedene Organisationen des völkischen Milieus bemühten sich, Einfluss auf die Zeitung zu nehmen, deren überregionale Ausgabe ab 1919 unter dem Titel "Völkischer Beobachter" erschien. Im Dezember 1920 setzte sich dabei die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei (NSDAP) endgültig durch und der "Völkische Beobachter" wurde ihr Organ. Neben der Propagierung der nationalsozialistischen Weltanschauung diente der "Beobachter" vor allem zur Kommunikation mit den Mitgliedern. Er erschien bis 1923 zweimal wöchentlich, seitdem als Tageszeitung. Seine Auflage stieg bis zu diesem Jahr auf 30.000 Exemplare. Die Zeitung wurde nach dem Hitlerputsch im November 1923 verboten und erschien ab 1925 wieder. Auch in den folgenden Jahren ergingen immer wieder Verbote gegen den "Beobachter". Die Auflage blieb bis 1929 bei unter 20.000 Exemplaren, 1930 überschritt sie die Marke von 100.000. Seit April 1922 war der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann, Geschäftsführer des "Beobachters". Seine Hauptschriftleiter waren Dietrich Eckart (1921-1923), Alfred Rosenberg (1923-1938) und Wilhelm Weiß (1938-1945).
Nach der Machtübernahme 1933 konnte die Auflage des nun gleichsam zum Regierungsorgan avancierten Blattes noch erheblich gesteigert werden. Ende April 1945 erschien die letzte Ausgabe.
Literatur
HOSER, Paul, Münchener Beobachter, in: Historisches Lexikon Bayerns, in:www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 07.08.2014).
HOSER, Paul, Völkischer Beobachter, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 08.04.2013).
MÜHLBERGER, Detlef, Hitler's Voice. The Völkischer Beobachter, 1920-1933. 2 Bde., Oxford u. a. 2004.
PLEWNIA, Margarete, Völkischer Beobachter (1887-1945), in: FISCHER, Heinz-Dietrich (Hg.), Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts (Publizistik-historische Beiträge 2), Pullach bei München 1972, S. 381-390.
Völkischer Beobachter: Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands, in: zdb-katalog.de (Letzter Zugriff am: 28.09.2018).
GND: 010711090Weitere Webresourcen
Empfohlene Zitierweise
Völkischer Beobachter, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 24048, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/24048. Letzter Zugriff am: 23.03.2025.
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 25.02.2019.
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