Völkischer Block in Bayern (VBl)

Der Völkische Block in Bayern (VBl) wurde am 6. Januar 1924 als Ersatzorganisation für die nach dem Hitlerputsch 1923 verbotene Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) gegründet. In ihr engagierten sich vor allem bürgerlich-konservative Anhänger des Nationalsozialismus. Der VBl erreichte bei den Wahlen zum bayerischen Landtag vom 4. Mai 1924 mit 17,1 Prozent überraschend das drittbeste Ergebnis. Mit 23 Mandaten war die völkische Fraktion sogar genauso groß wie die der Sozialdemokraten (SPD). Zwar vertrat auch der VBl ein rechtsradikales Programm und wollte auch er die parlamentarische Demokratie zerstören, dennoch wurde er von den radikalen Nationalsozialisten der Großdeutschen Volksgemeinschaft (GVG) scharf für die Anwendung legaler Mittel kritisiert. Traten schon zuvor einzelne Mitglieder aus der Landtagsfraktion aus, zerbrach der VBl endgültig nach der Wiedergründung der NSDAP am 27. Februar 1925. Jedoch nur ein Teil der Fraktionsmitglieder schloss sich wieder der NSDAP an, bürgerliche Mitglieder bildeten den "Nationalsozialen Volksbund" (NSV), der bis 1928 im bayerischen Landtag vertreten war.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 91.
PROBST, Robert, Völkischer Block in Bayern (VBl), 1924/25, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 26.06.2015).
Empfohlene Zitierweise
Völkischer Block in Bayern (VBl), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 24087, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/24087. Letzter Zugriff am: 26.04.2024.
Online seit 18.09.2015.
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