TEI-P5
Seit 1900 waren Jesuiten trotz des Jesuitengesetzes, das ihnen eigene
Niederlassungen im Deutschen Reich verbot, in Berlin tätig. Ab 1911 wurden sie als Kapläne
an der Kuratie St. Clemens (Königgrätzstraße, heute Stresemannstraße) eingesetzt, die
sie 1919 übernahmen. Dort wohnten ab 1920 meist sechs Jesuitenpater sowie ein bis zwei
Brüder. Außer an der Kuratie arbeiteten die Jesuiten von St. Clemens auch im
Gesellenverein, in Müttervereinen, im Männerapostolat, in Jünglings- und
Jungfrauenkongregationen sowie im Gymnasiastenzirkel und hielten Vorträge auf
Priesterkonferenzen. Der bedeutendste Jesuitenseelsorger in Berlin war Franz
Rauterkus SJ (1869-1940), der seit 1904 in Berlin war. Rauterkus wurde auch für Pacelli
zu einem wichtigen Ansprechpartner in Berlin.
Daneben entstanden weitere Niederlassungen: 1920 nahm ein Exerzitienhaus in Berlin-Biesdorf die Arbeit auf, 1921 übernahmen Jesuiten die Kuratie St. Canisius am Lietzensee in Charlottenburg in der Neuen Kantstraße und trieben den Bau eines Kollegs voran, das 1925 seinen Betrieb aufnahm: Das Gymnasium am Lietzensee, das spätere Canisius-Kolleg. 1927 bauten sie ein Gesellenhaus in der Mühlenstraße. Das Haus in der Neuen Kantstraße 2 wurde zum Sitz des 1931 errichteten Provinzialats der deutschen Ostprovinz.
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 26.06.2019. Als PDF anzeigen
Jesuiten in Berlin
Daneben entstanden weitere Niederlassungen: 1920 nahm ein Exerzitienhaus in Berlin-Biesdorf die Arbeit auf, 1921 übernahmen Jesuiten die Kuratie St. Canisius am Lietzensee in Charlottenburg in der Neuen Kantstraße und trieben den Bau eines Kollegs voran, das 1925 seinen Betrieb aufnahm: Das Gymnasium am Lietzensee, das spätere Canisius-Kolleg. 1927 bauten sie ein Gesellenhaus in der Mühlenstraße. Das Haus in der Neuen Kantstraße 2 wurde zum Sitz des 1931 errichteten Provinzialats der deutschen Ostprovinz.
Literatur
Die Geschichte der St. Clemens-Kirche in Berlin, in: www.st-clemens-berlin.de (Letzter Zugriff am: 29.01.2018).
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2,
Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 216.
HOFFMANN, Theo, Ein "katholisches Gymnasium" in Berlin, in: BACHMANN, Heinrich (Hg.),
Das katholische Berlin, München 1929, S. 52.
Jesuiten (Gesellschaft Jesu); Schlagwort Nr. 7029
.

ROTHE, Alfred, Geschichte der Ostdeutschen Provinz der Gesellschaft Jesu seit ihren
Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, Berlin 1967, S. 6 f., in: www.con-spiration.de (Letzter Zugriff am: 06.03.2018).
SCHATZ, Klaus, Geschichte der deutschen Jesuiten (1814-1983), Bd. 3: 1917-1945,
Münster 2013, S. 162 f.
Empfohlene Zitierweise
Jesuiten in Berlin, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 410, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/410. Letzter Zugriff am: 02.07.2025.
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