Dokument-Nr. 17073
Gasparri, Pietro an Pacelli, Eugenio
Rom, 16. Dezember 1927
Regest
Gasparri nimmt Bezug auf die von Pacelli referierte Anfrage der sowjetischen Botschaft in Berlin, ob die Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Sowjetunion über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sich auf die drei vom Heiligen Stuhl vorgebrachten Fragen beschränken sollen. Der Kardinalstaatssekretär weist den Nuntius an zu antworten, dass es nicht möglich ist, die Verhandlungen fortzuführen, solange katholische Kleriker und Ordensleute in der Sowjetunion verfolgt werden. Die gegen den Apostolischen Administrator von Mogiljow und Minsk Sloskāns, den Apostolischen Administrator auf dem Gebiet der Diözese Schytomyr Skalski und den Exarchen Fëdorov vorgebrachten Anschuldigungen sind nach Gasparri nur ein Vorwand, um die vom Politiker Jaroslavskij angekündigte Intensivierung des Kampfs gegen die Religion zu rechtfertigen. Sollte die Verfolgung von Geistlichen und Ordensleuten nicht unterbleiben, wird der Papst sie bei nächster Gelegenheit öffentlich verurteilen.[Kein Betreff]
Card. Gasparri
Empfohlene Zitierweise
Gasparri, Pietro an Pacelli, Eugenio vom 16. Dezember 1927, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 17073, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/17073. Letzter Zugriff am: 29.04.2024.
Verlinkte Schlagwörter
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- Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Sowjetunion über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen9070