Dokument-Nr. 4100
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 14. Mai 1925
Regest
Pacelli informiert vertraulich über die geplante Romreise des Ministerialrats im preußischen Kultusministerium Schlüter, über die er privat unterrichtet wurde. Der Nuntius hält Schlüter für einen aufrichtigen Katholiken, konstatiert aber auch, dass dessen Verhalten im hauptsächlich protestantischen Kultusministerium oft ungünstige Konsequenzen für die Kirche mit sich bringt. Der Ministerialrat war einer der Hauptbefürworter der Protestnote gegen das Polenkonkordat. Ferner informierte er sich bei einer Italienreise über die dortigen Staatsleistungen an die Kirche, um dann, auch vor protestantischen Kollegen, die Behauptung aufzustellen, die preußischen Staatsleistungen seien höher als die italienischen, ohne den unterschiedlichen Situationen in den beiden Staaten Rechnung zu tragen. Pacelli rät daher zu einem umsichtigen und klugen Umgang mit Schlüter, zumal die Reise scheinbar vor allem dazu dienen soll, einige Punkte des Polenkonkordats anzusprechen. Der Nuntius empfiehlt, eventuelle Zugeständnisse an die Bedingung zu knüpfen, dass die preußische Regierung ihre Bereitschaft zu einer schnellen und angemessen Regelung der Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Preußen wie im Reich erklärt.Betreff
Viaggio a Roma del Consigliere ministeriale Sig. Schlüter
Il Sig. Schlüter




42v
della Prussia <l'argomento>2 che il Governo prussiano



Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Hds. von Pacelli
gestrichen und eingefügt.
2↑Hds. von Pacelli
eingefügt.
3↑Hds. von Pacelli getsrichen.