Dokument-Nr. 6088
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 02. November 1918
Regest
Die neuesten Nachrichten aus Berlin bestätigen, dass sich die militärische Situation Deutschlands erheblich verbessert hat. Die Feinde werden die Front, an der wieder eine bessere Moral herrsche, nicht durchbrechen können und zunehmend wirke sich auch der Kohlenmangel bei der Entente aus. Ernst ist hingegen die innere Lage. Zwar scheine momentan die Gefahr des Bolschewismus nicht groß, da sich diesem momentan auch die USPD widersetze, während er allein von Liebknecht und seinen Anhängern unterstützt wird. Sollte aber das Heer geschlagen zurückweichen müssen, würde sich die Lage ändern; dies könnte Deutschland trotz der Vorsorge der Reichsregierung ins Chaos führen. In diesen Tagen wird auch die Frage der Abdankung des Kaisers und der Amtsverzicht des Kronprinzen viel diskutiert, von der sich einige günstigere Friedensbedingungen erhoffen, da dem Kaiser die Kriegsschuld zugeschrieben werde. Andere verweisen darauf, dass Wilson entweder Garantien, die Deutschland schon gegeben habe, oder die Abdankung des Kaisers verlangt habe. Kardinal Mercier erklärte gegenüber von der Lancken-Wakenitz, die Abdankung des Kaisers würde die Lage Deutschlands wesentlich verbessern. Ein Mitglied der Reichsregierung schlug vor, dass das Außenministerium über Pacelli die Ansicht des Papstes hierüber einholen solle; das Regierungsmitglied bittet vertraulich um diese Meinungsäußerung. Die Gefahr einer Abdankung, so derselbe weiter, sei äußerst problematisch, da die Armee ihren Eid auf den Kaiser geleistet habe und der Kronprinz nur zwölf Jahre alt sei, sodass die Regentschaft von dem politisch äußerst unbedeutenden Prinzen Eitel Friedrich geführt würde. Da somit schwere innere Kämpfe im Falle einer Abdankung drohten, seien die meisten Regierungsmitglieder der Ansicht, dass die Abdankung zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher schaden würde und nicht aufgrund des Drucks des Volkes, sondern aus freier Entscheidung des Kaisers erfolgen solle, es sei denn, die Friedensbedingungen ließen sich dadurch wesentlich verbessern. Die Reichsregierung erwarte gegenwärtig die Antwort der Entente auf das Waffenstillstandsangebot; Pacelli teilte ihr die von Gasparri übermittelte Meinung des Heiligen Stuhls mit und die Reichsregierung bekräftigte ihren entschiedenen Friedenswillen.Betreff
Notizie politiche. – La questione dell'Imperatore
Facendo seguito al mio rispettoso Rapporto riservatissimo N. 10403 in data del 30 Ottobre p. p., compio il dovere di render noto all'Eminenza Vostra Reverendissima che ulteriori notizie pervenutemi ora da Berlino confermerebbero essere la situazione militare della Germania notevolmente migliorata. I generali competenti hanno dichiarato al Governo


Assai grave si presenta la situazione interna. Si ritiene bensì che non sia per il momento troppo grande il pericolo del bolscevismo, poiché ad esso si oppongono anche
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i socialisti indipendenti

In questi giorni è stata pure molto discussa la cosidetta questione dell 'Imperatore







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degli Esteri chiegga per il mio tramite in una così
importante questione il parere del Santo Padre


Si aspetta frattanto in Berlino la risposta degli Alleati

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siero della Santa Sede contenuto nel venerato cifrato dell'Eminenza Vostra N. 146, afferma di essere animato dal
più vivo desiderio di giungere, anche a costo di sacrifici, prontamente alla pace. In attesa pertanto di quelle comunicazioni che l'Eminenza Vostra giudicasse di potermi trasmettere, forse anche per telegrafo, circa la suesposta questione, m'inchino umilmente al bacio della Sacra Porpora e con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Hds. eingefügt von Pacelli.