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                        Der Gesamtsteuerverband - kurz: Gesamtverband - der acht bayerischen Diözesen wurde
        am 27. Dezember 1921 gegründet. Grundlage dafür war das bayerische
        religionsgesellschaftliche Steuergesetz vom 27. Juli 1921, durch das für die
        katholische Kirche eine Landeskirchensteuer eingeführt wurde. Der Gesamtsteuerverband war
        eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und nahm die Steuerangelegenheiten der bayerischen
        katholischen Kirche nach den gesetzlichen Vorgaben des religionsgesellschaftlichen
        Steuergesetzes und der Satzung der kirchlichen Steuerverbandsvertretung wahr. Dazu
        übertrugen ihm die Diözesen ihre Steuerbefugnisse. Der Gesamtsteuerverband verteilte die
        Kirchensteuereinnahmen nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel auf die Bistümer,
        nachdem seine eigenen Verpflichtungen und Ausgaben berücksichtigt worden waren. Das
        Leitungsgremium war mit jeweils zwei Vertretern jeder Diözese, dem Bischof bzw. einem von
        ihm bestellten Vertreter sowie einem gewählten Laien, besetzt. Der Gesamtepiskopat musste
        die getroffenen Entscheidungen allerdings bestätigen. Dessen ungeachtet blieben die Bistümer
        bei ihren Finanzangelegenheiten unabhängig. 
                        
                             
                        
                             
                        Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 26.06.2019. Als PDF anzeigen
                        
                    
    Gesamtsteuerverband der acht bayerischen Diözesen
Literatur
Bayerisches religionsgesellschaftliches Steuergesetz vom 27. Juli 1921; Schlagwort Nr. 48
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                            KARG, Theodor, Die Einführung der Landeskirchensteuer in Bayern, in: Zeitschrift für
            bayerische Kirchengeschichte 29 (1960), S. 237-244.
                            REH, Jonas, Der Abschluss der Amerika-Anleihe der bayerischen Diözesen im Jahr 1926
            unter der Federführung des Bamberger Erzbischofs Jakobus von Hauck, in: Historischer
            Verein Bamberg. Berichte 154 (2018), S. 151-184, hier 164 f.
                        