Dokument-Nr. 4072
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro
Berlin, 16. März 1929
Regest
Pacelli informiert über die schwierige Frage der Nachfolge des verstorbenen Berliner Weihbischofs Deitmer. Im beiliegenden Schreiben spricht der Breslauer Fürstbischof Kardinal Bertram von den beiden Ämtern, die davon betroffen sind: das des Propstes von St. Hedwig und damit des fürstbischöflichen Delegaten in Berlin, sowie das des Weihbischofs. Bertram erinnert darin an die Vereinbarung zwischen dem Breslauer Ordinariat und der preußischen Regierung von 1854, wonach der Fürstbischof den Propst nach Genehmigung des Kultusministers einsetzt. Bei dieser Regelung handelt es sich wie die Forschung gezeigt hat um einen Kompromiss, um die strittige Frage des Patronatsrechts zu lösen. Pacelli weist darauf hin, dass Bertram zwar die Auffassung vertritt, es handele sich um eine freie Besetzung, doch staatlicherseits wird dies anders gesehen. Darüber hinaus erteilte der Heilige Stuhl weder vor Abschluss der Vereinbarung noch danach seine Zustimmung. Deshalb rät Pacelli dazu, dass Bertram die Zustimmung der Regierung zur Einsetzung des neuen Propstes ausdrücklich "ohne Präjudiz für die Zukunft" einholt. Der Nuntius weist darauf hin, dass Deitmer vor seiner Erhebung zum Bischof zum Apostolischen Protonotar erhoben wurde, weshalb Zweifel aufkommen könnten, dass das entsprechende Benefizium dem Heiligen Stuhl vorbehalten ist. Weiterhin ist hinsichtlich des Amts des Weihbischofs zu beachten, dass der zu ernennende Kandidat mit Blick auf die geplante Errichtung einer selbständigen Diözese auch als zukünftiger Bischof von Berlin geeignet sein muss. Zu den Anforderungen, die Bertram für den Kandidaten nennt, kommt nach Auffassung des Nuntius eine gewisse Feinheit des Auftretens hinzu, die er in der Reichshauptstadt für notwendig hält und die Deitmer zuweilen fehlte. Nach Pacelli kommt der Klerusausbildung in der neuen Diözese eine besondere Bedeutung zu, da er die bisherige Unterweisung der Priesteramtskandidaten in Breslau als mangelhaft ansieht. Der Nuntius hält es für unerlässlich, dass der neue Bischof die Priesteramtskandidaten entweder ans Germanikum nach Rom, an die Jesuitenhochschule St. Georgen nach Frankfurt am Main oder zumindest an ein bischöfliches Seminar, beispielsweise nach Trier oder Fulda, schickt.Anschließend gibt Pacelli eine Einschätzung über die drei von Bertram vorgeschlagenen Kandidaten als neuen Weihbischof in Berlin. Der Breslauer Domkapitular Piontek erwarb sich zwar Verdienste um den Bonifatiusverein in Schlesien, doch ist er ansonsten von mittelmäßiger Qualität und er würde den Priesteramtskandidaten weiterhin erlauben, die katholisch-theologische Fakultät in Breslau zu besuchen, weshalb er in Pacellis Augen nicht in Betracht gezogen werden kann. Der Apostolische Administrator in Schneidemühl Kaller ist nach Einschätzung des Nuntius eifrig und dem Heiligen Stuhl treu ergeben, doch er hält ihn nicht für geeignet, eine so wichtige Diözese wie Berlin zu leiten. Außerdem sieht Pacelli Schwierigkeiten, einen Nachfolger für ihn in Schneidemühl zu finden. Bertram schlug den Propst in Stettin Steinmann nur unter Vorbehalt vor. Wie aus dem beiliegenden Schreiben des Meißener Bischofs Schreiber hervorgeht, verfügt Steinmann über hohen Elan, Kompetenzen und Erfahrung auch mit Blick auf Berlin. Da er dem Heiligen Stuhl treu ergeben ist, wäre zu hoffen, dass er die Weisungen hinsichtlich der Priesterausbildung umsetzen würde. Pacelli rät in diesem Zusammenhang im Falle einer Ernennung zu geheimen Zusicherungen, da er befürchtet, Steinmann könnte die Priesteramtskandidaten zwar nicht nach Breslau, aber an die staatliche Akademie in Braunsberg schicken. Dort ist einer seiner Brüder Professor für neutestamentliche Exegese, doch Pacelli schätzt die Ausbildung dort nicht als viel besser als in Breslau. Außerdem gilt Steinmann als herrisch und er scheint wenig beliebt beim Klerus zu sein. Dennoch hält Pacelli ihn insgesamt für einen geeigneten Kandidaten. Bertram signalisiert am Ende seines Schreibens, dass er auch außerhalb Ostdeutschlands nach einem geeigneten Kandidaten suchen könnte, womit er vor allem auf den Trierer Domkapitular und Pacellis Vertrauten Ludwig Kaas anspielt. Pacelli hält Kaas, einen Absolventen des Germanikums, für einen Mann von überragender und außergewöhnlicher Begabung, der allgemein geschätzt wird und alle notwendigen Voraussetzungen in sich vereint, die ein Bischof in Berlin benötigt. Der Nuntius legt eine Einschätzung des Trierer Bischofs Bornewasser bei. Allerdings erschweren zwei Überlegungen Kaas' Ernennung. Zum einen wurde er erst vor Kurzem gegen seinen Willen zum Vorsitzenden der Zentrumspartei gewählt und Pacelli sieht nicht, wie er sofort durch einen anderen ersetzt werden könnte. Zum anderen lässt sein Gesundheitszustand wegen permanenter Arbeitsüberlastung zu wünschen übrig. Abschließend verweist Pacelli darauf, dass es bis ins Jahr 1923 keinen Weihbischof in Berlin gab, weshalb er eine Ernennung nicht für absolut dringlich hält, während er es für wesentlich bezeichnet, eine wirklich gute Wahl zu treffen. Er kündigt an, auf diese ernste Angelegenheit zurückzukommen.
Betreff
Sulla nomina del Vescovo Ausiliare in Berlino
La morte del Revmo Mons. Giuseppe Deitmer, Vescovo Ausiliare in Berlino, avvenuta la sera del 16 Gennaio scorso, ha aperto la assai difficile questione della di lui successione in questa Capitale.
L'Eminentissimo Signor Cardinale Bertram mi indirizzò sin dal 1° Febbraio p.p. sull'argomento il Foglio, di cui l'Eminenza Vostra Reverendissima troverà qui acclusa la traduzione italiana (Allegato I). In esso egli parla distintamente dei due offici: Preposto di S. Edwige (e Delegato vescovile) in Berlino, e Vescovo Ausiliare.
Quanto al primo, l'Eminentissimo si riferisce ad una Convenzione conclusa nel 1854 fra la Curia vescovile di Breslavia ed il Governo prussiano (a cui ebbi già occasione di accennare nel mio rispettoso Rapporto N. 39268 del 1° Aprile 1928), in virtù della quale il Preposto di S. Edwige deve essere nominato in seguito a previa intesa fra il Vescovo di Breslavia ed il Ministero del Culto. Di essa trattasi ampiamente nell'Archiv für katholisches Kirchenrecht, vol. 27, 1872, pag. 78 e segg., e nella monografia del Prof. Heckel, Die Besetzung katholischer Pfarrstellen fiskalischen Patronats in den Delegaturen Brandenburg-Pommern und Preußen
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links der Elbe und
Havel (Sonderabdruck aus der Zeitschrift der
Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, pag. 156 e segg.) Dalle citate
pubblicazioni risulta che l'anzidetta Convenzione rappresenta un compromesso per risolvere
la dibattuta questione del diritto di patronato dello Stato. Questo
tuttavia mantenne in massime la sua pretesa ed anzi ottenne che nel nuovo "Statuto della parrocchia cattolica di S. Edwige in Berlino" si aggiungesse
espressamente: "senza pregiudizio del patronato dello Stato sulla chiesa di S. Edwige"
(cfr. Archiv für k. K., l.c., pagg. 79-81, 97 § 4). Se
quindi l'Emo Bertram afferma nel sullodato suo Foglio che l'ufficio di Preposto è secondo
l'accordo del 1854 liberae collationis, ciò corrisponde senza dubbio al punto di
vista da lui sostenuto e manifestato anche in occasione della nomina a Preposto del defunto
Mons. Deitmer, ma non a quello dello Stato (cfr. Heckel,
op. cit., pag. 163). Del resto, anche prescindendo da ciò, la
Convenzione in discorso fu conclusa dal Vescovo di Breslavia, per
quanto io sappia, senza precedente autorizzazione o posteriore approvazione della
S. Sede. Sarebbe quindi, a mio subordinato avviso, conveniente che il prelodato
Eminentissimo non chiedesse il gradimento del Governo per la scelta
del nuovo Preposto se non colla clausola: "senza pregiudizio per il futuro".Non è forse inutile di notare eziandio che il compianto Mons. Deitmer, prima della sua elevazione alla dignità vescovile, era stato nominato Protonotario Apostolico ad instar; potrebbe quindi sorgere il dubbio che il detto beneficio sia nel caso attua-
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le riservato alla
S. Sede in base al can. 1435 § 1 n. 1.Per ciò che riguarda poi l'ufficio di Vescovo Ausiliare, che è almeno provvisoriamente unito nella persona stessa del Preposto, occorre di rilevare che, in vista della progettata erezione di una diocesi in questa Capitale, il candidato da eleggersi dovrà essere pure atto quale futuro Vescovo di Berlino. Le doti, che per esso richiede l'Emo Bertram, sono certamente di importanza essenziale, sebbene anche una qualche finezza di modi (che mancava al defunto Mons. Deitmer, con non lieve danno della sua azione e della sua influenza presso le classi colte) sembri una qualità non del tutto inutile in un centro come Berlino. Ma un punto speciale parmi che debba essere soprattutto tenuto presente, vale a dire la formazione del clero della erigenda diocesi. Infatto [sic], come pur troppo dimostra l'esperienza, la istruzione ed educazione, che gli aspiranti al sacerdozio ricevono presso la Facoltà teologica ed il Convitto di Breslavia, è sotto vari aspetti assai difettosa; sembra quindi indispensabile che, una volta separato il territorio del Brandenburgo e della Pomerania, il nuovo Presule procuri di inviare gli studenti di sacra teologia principalmente al Collegio Germanico-Ungarico in Roma od all'Istituto filosofico-teologico di Francoforte, od anche, se si vuole, in parte in qualche Seminario vescovile (ad es. a Treviri od a Fulda), che dia maggiori garanzie a tale riguardo.
L'Emo Bertram ha proposto tre candidati: in prima linea il
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Revmo Dr. Ferdinando
Piontek, Canonico della Cattedrale di Breslavia. Egli è assai benemerito
del Bonifatiusverein nella Slesia, ma del resto, come ho appreso da
varie fonti, di qualità mediocri, ed inoltre senza dubbio lascerebbe che gli alunni della
futura diocesi continuino a frequentare la Università di Breslavia; sembrami quindi
subordinatamente che esso non possa essere preso in considerazione. – Come terzo candidato
l'Eminentissimo nomina il Revmo Mons. Massimiliano
Kaller, Amministratore Apostolico di Schneidemühl, Prelato assai zelante e fedele alla S. Sede, e che molto bene
adempie il suo attuale ufficio; ma, oltre che potrebbe, a mio modesto parere, dubitarsi se
egli sia egualmente atto a governare una diocesi così importante come quella di Berlino,
sarebbe, d'altra parte, assai difficile di sostituirlo a Schneidemühl, la cui provvista, per
le ragioni e le complicazioni ben note all'Eminenza Vostra Reverendissima, presentò già così
gravi ostacoli.Resta il secondo candidato, che l'Eminentissimo propone con qualche riserva, vale a dire il Revmo Mons. Paolo Steinmann1, nato il 30 Ottobre 1871, ordinato sacerdote il 25 Luglio 1896, dottore in diritto canonico, Arciprete, Preposto e Commissario vescovile in Stettino. Come l'Eminenza Vostra potrà rilevare altresì dalle informazioni datemi dal Revmo Mons. Cristiano Schreiber, Vescovo di Meißen (Allegato II), egli possiede assai notevoli doti di attività, di abilità e di esperienza anche per ciò che concerne Berlino. Fedele com'è verso la S. Sede, vi è da
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sperare che si
uniformerebbe alle istruzioni della medesima per ciò che si riferisce alla formazione del
clero nel senso suaccennato; ad ogni modo, sarebbe forse, se pur non erro, necessario di
avere in via segreta assicurazioni su questo punto fondamentale, anche perché potrebbe
esservi il pericolo che egli, pur evitando la Università di Breslavia, inviasse i suoi
chierici all'Accademia teologica dello Stato in Braunsberg (diocesi
di Ermland), nella quale è professore di Esegesi del Nuovo Testamento un di lui fratello, il
Sac. Dr. Alfonso Steinmann, ma ove le cose non vanno
molto meglio che nella Facoltà suddetta. Qualche dubbio lascia anche il carattere di questo
candidato, che si dice di natura alquanto imperiosa, e che quindi non sembra godere speciali
simpatie nel clero. Ma, tutto sommato, parmi che egli possa essere riguardato come un
soggetto idoneo.In fine della sua lettera l'Emo Bertram osserva che "nella ricerca di un candidato più idoneo potrebbe rivolgersi il pensiero e lo sguardo anche oltre i confini della Germania orientale". Con queste parole egli allude principalmente al Revmo Mons. Ludovico Kaas, Canonico della Cattedrale di Treviri, del quale pure mi parlò in occasione della sua venuta a Berlino per i funerali di Monsignor Deitmer. Di lui trasmisi già all'Eminenza Vostra il curriculum vitae con rispettoso Rapporto N. 18785 del 30 Dicembre 1920, allorché fu nominato Prelato Domestico di Sua Santità. Antico alunno del Collegio Germanico-Ungarico, è uomo di doti superiori ed eccezionali, universalmente sti-
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mato, e riunirebbe in sé tutti i requisiti necessari per
un Vescovo residente nella capitale del Reich. Mi permetto a tal uopo di compiegare il
giudizio, che ne dà altresì il suo Ordinario, Revmo Mons. Francesco Rodolfo Bornewasser, Vescovo di Treviri (Allegato III). Due considerazioni rendono tuttavia, per il
momento, alquanto difficile la di lui nomina. Innanzi tutto egli è stato recentemente
eletto, pur suo malgrado, capo del partito del Centro durante la
grave crisi del Congresso di Colonia, e non si vede quindi come
potrebbe essere subito sostituito da un altro. Inoltre la sua salute, in seguito
all'eccessivo lavoro, ai continui strapazzi derivanti dalle molteplici mansioni a lui
affidate, ed anche ad un operazione [sic] chirurgica subita nel Novembre 1927, lascia di
tempo in tempo alquanto a desiderare ed avrebbe quindi bisogno di consolidarsi.Mi sia infine lecito di osservare che sino all'anno 1923 non vi era alcun Vescovo Ausiliare in Berlino; non sembra quindi che la nomina del medesimo presenti una urgenza assoluta, mentre che è essenziale di fare una scelta veramente buona.
Ciò è quanto mi è possibile di riferire sino ad oggi all'Eminenza Vostra intorno a questo grave argomento, sul quale mi riservo di ritornare, mentre intanto, chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑"Paolo Steinmann" hds. von unbekannter Hand unterstrichen,
vermutlich vom Empfänger.